Parasiten sind allgegenwärtig, aber wie gehe ich sorgsam mit Antihelminthika um?
Die "prophylaktischen" Wurmkuren vom Tierarzt
Richtet man sich nach den Empfehlungen der Pharmaindustrie sollen Junghunde ab einem Alter von 3 Monaten regelmäßig alle zwei bis drei Monate entwurmt werden. Erwachsene Hunde, so wird empfohlen, mindestens drei- bis viermal jährlich! Hält man sich an diese Anweisungen auf den Beipackzetteln, kommt ein Hund im Laufe seines Lebens (etwa 15 Lebensjahre) zu mehr als 60 Wurmkuren. Es ist unglaublich, wieviel Chemie da vom Körper unserer Hunde verstoffwechselt bzw. entgiftet werden muß.
Aber was bedeutet das für das einzelne Tier?
Durch konventionelle Wurmmittel werden die Parasiten im Darm vergiftet. Das Gift ist ein Nervengift, das vom Hund resorbiert wird und die Entgiftungsorgane Nieren und Leber stark belastet/schädigt. Das führt zu einer Schädigung der Organe selbst und fördert die Bereitschaft zur Allergie. Dauerhaft durchgeführte Wurmkuren zerstören die natürliche Darmflora, einen sehr wichtigen Teil des Immunsystems. Das kann chronische Durchfälle zur Folge haben und der Darm wird anfälliger für erneuten Wurmbefall und andere Krankheiten. Bei einer gesunden Darmflora haben Parasiten weniger Chancen, sich zu einem gravierenden Problem zu entwickeln. Eine gesunde Darmflora, sprich ein gesundes Immunsystem kann mit einem geringen Wurmbefall alleine fertig werden.
Die chem. Wurmkuren der Pharmaindustie wirken in keinster Weise prophykaktisch!
Man muss dazu wissen, dass duch diese Medikamente, sogenannte Antihelminthika, nur die Parasiten getötet und ausgeschieden werden, die sich zum Zeitpunkt der Gabe im Verdauungstrakt befinden. Schon Stunden nach der Entwurmung kann sich das Tier erneut infizieren! Woher also diese absurden, völlig aus der Luft gegriffenen Entwurmungsintervalle? Sie entbehren jeglicher Grundlage! Hier wird der Tierbesitzer durch Tierarzt und Pharmaindustrie abgezockt und die Gesundheit seines Tieres massiv gefährdet. Zum größten Teil werden hier Wurmkuren verabreicht, die gar nicht nötig sind, weil die Tiere keine Würmer haben. Nur interessiert das Keinen und man hält es auch nicht für nötig das zu kontrollieren. So werden Resistenzen gegen die verabreichten Breitbandwurmmittel aufgebaut, z.B. Panacur (Wirkstoff Fenbendazol).
Ich möchte hier niemanden aufrufen sein Tier nicht auf Parasiten zu kontrollieren, bzw. das Problem verharmlosen.
Aber ich möchte alle Tierbesitzer aufrufen eine chem. Wurmkur nur dann zu verabreichen, wenn sein Tier wirklich Endoparasiten hat!!!
Es ist ganz einfach das festzustellen und meinetwegen kann man sich auch an die vom Tierarzt vorgegebenen Intervalle halten. Sammeln sie über drei Tage etwas Kot in ein geeignetes Behältnis und geben sie es beim Tierarzt zur Untersuchung ab. In einer sogenannten Sammelprobe kann ein Parasitenbefall sicher festgestellt werden. (Eine Kotprobe von einem Tag ist nicht ausreichend.) Man sollte sich einfach vor Augen führen, dass auch wir nur Medikamente nehmen, wenn eine Indikation vorliegt und nicht wenn es nicht nötig ist!
Übrigens ist es auch Unsinn alle in einem Haushalt lebenden Hunde einfach so mit zu entwurmen, wenn bei einem Hund Wurmbefall festgestellt wurde. Das weis ich aus eigener Erfahrung! Wir halten ein Rudel von fünf Hunden und die Kotuntersuchungen zeigen, dass ein einzelner Hund Parasiten haben kann und alle anderen Tiere das Rudels frei davon sind.
Wirkliche prophylaktische Wurmkuren
In der freien Natur sucht sich der Wolf von alleine bestimmte Pflanzen oder Pflanzenteile, deren Inhaltsstoffe die Würmer im Darm lösen und auf natürliche Weise abführen.
Alleine schon die artgerechte Ernährung macht den Darm wiederstandsfähiger, die Bakterien im Darm aggressiver und es gibt so weit weniger Probleme als bei Tieren, die mit Fertigfutter ernährt werden. Die Parasiten haben es schwer "sesshaft" zu werden, oder man sagt auch die Darmflora ist wurmwidrig. Unterstützen kann man eine wurmwidrige Darmflora mit einfachen Mitteln in der täglichen Fütterung.
Allen voran ist die tägliche Fütterung von Karotten zu nennen. Das ätherische Öl der Karotte wirkt lähmend auf die Würmer, so können sie mit dem Kot ausgeschieden werden. Auch Karottensaft oder gepulverte Karottensamen erfüllen diesen Zweck.
Knoblauch ist für seine Wirkung gegen Parasiten bekannt und kann gut zu ihrer Vertreibung eingesetzt werden. Alle Parasiten, auch z.B. Zecken werden von dem Geruch oder Geschmack des Knoblauchs vertrieben, der auch über die Haut und die Schleimhäute ausgeschieden wird. Dem Hund sollte regelmäßig etwa zwei Mal in der Woche ein wenig Knoblauch ins Futter gemischt werden (für unsere Dobermänner genügt eine Zehe pro Hund), um Würmer und Zecken zu vertreiben, bzw. den Hund unattraktiv zu machen. Informationen zur angeblichen Giftigkeit des Knoblauchs und der Zwiebel für den Hund finden sie hier: http://www.barfers.de/knoblauch.html
Kokosfett oder Kokosraspeln besitzen eine wurmwidrige Wirkung. Kokosraspeln haben einen hohen Gehalt an Ballaststoffen, die leicht abführend wirken. Eine prophylaktische Behandlung mit Kokosfett kann auch bei Welpen zur Wurmbehandlung dienen. Bitte nur kalt gepresstes Öl verwenden! Je nach Größe des Hundes gibt man über einen längeren Zeitraum 1/2TL bis 1 Eßl. Kokosraspeln oder -fett ins Futter.
Kürbiskerne können als natürliches Wurmmittel eingesetzt werden. Besonders wirksam sind die geschälten Kürbiskerne gegen Bandwurmbefall. Man füttert sie als Pulver oder Brei, dazu werden sie mit Buttermilch und Honig pürriert und mindestens eine Woche verfüttert.
Propolis leistet für eine Anti-Wurmbehandlung hervorragende Dienste, weil Propolis das Milieu des Darms verändert! Zudem stärkt Propolis das Immunsystem. Um den Hund mit Propolis zu entwurmen, gibt man 1ml Propolisurtinktur (aus der Apotheke) in 1/2l Wasser und füllt die Flüssigkeit in ein dunkles Gefäß ab. Das sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden. Über einen Zeitraum von einer Woche gibt man dem Hund 1TL pro 10kg Körpergewicht täglich. Diese Wurmkur kann in Abständen von mehreren Wochen wiederholt werden.
Andere wurmwirksame Mittel sind Ananas, Papaya, der Saft des Portulak, die Blüten des Beifuss (Wermutkraut), echter Schwarzkümmel, Fenchel, Ingwer und Thymian.
All diese Mittel sind wirklich zur Prophylaxe geeignet und helfen dem Tier für Parasiten unattraktiv zu erscheinen bzw. verhindern, dass "Untermieter" sesshaft werden!
Bitte kontrollieren sie IMMER den Kot ihres Tieres und geben sie im Zweifelsfall eine Sammelprobe beim Tierarzt ab. Wurde in einer Kotprobe starker Parasitenbefall fest gestellt, dann sollte chem. entwurmt werden (aber nur dann). Da durch die Untersuchung fest gestellt wird welcher Parasit das Tier befallen hat, kann ein genau passendes Medikament verabreicht werden. So werden Resistenzen vermieden!
Quellen: "Natural Dog Food" - Susanne Reinerth
"Hunde würden länger leben, wenn..." - Dr. med. vet. Jutta Ziegler
Ich habe zwei sehr interessante Links gefunden, die die Entwurmung mal aus einer anderen Perspektive betrachten.
1. Teil - Würmer sind keine Krankheit!
2. Teil - Würmer sind keine Krankheit!